Wenn Sie nun mit MUTABOR arbeiten wollen, so starten Sie einfach das Programm MUTABOR, welches sich je nach Konfiguration auf der Festplatte im MUTABOR-Ordner oder auf Ihrer Programmdiskette befindet.1 Da MUTABOR auf verschiedenen Computern mit unterschiedlicher Bedienungsoberfläche läuft, befindet sich eine genaue Spezifikation der Benutzeroberfläche in dem kleinen Beiheft „Die Benutzeroberfläche“
Um einen einwandfreien Betrieb von MUTABOR zu ermöglichen, ist es sehr wichtig, dass alle Geräte richtig miteinander verbunden sind, und dass der angeschlossene Synthesizer bzw. Sampler für den Betrieb mit MUTABOR eingestellt ist.
Da MUTABOR nur über einen „Trick“ Mikrotöne erzeugen kann, ist es unabdingbar, dass der Synthesizer dafür korrekt eingestellt ist. Leider können wir an dieser Stelle keine allgemeingültige Abfolge von Tasten angeben, die Sie auf Ihrem Gerät drücken müssen, um es für Mikrotöne vorzubereiten. Wir können also nur eine Beschreibung geben, was zu tun ist, nicht aber, wie es konkret auf Ihrem Gerät einzustellen ist.
Leider haben es die Hersteller handelsüblicher Synthesizer versäumt, in das MIDI-Protokoll Befehle zur direkten Ansteuerung von Mikrotönen einzubauen.2 Wir müssen daher einen kleinen Trick anwenden, um dem Synthesizer/Sampler trotzdem Mikrotöne entlocken zu können.
Die meisten Synthesizer haben einen „Pitch-Bender“. Das ist ein Drehrad, mit dessen
Hilfe man die Frequenz der Töne während des Spiels anheben oder absenken kann. Und
zwar je nach Einstellung am Synthesizer zwischen einem und zwölf Halbtönen. Diese
Anhebung erfolgt in Schritten von einem Vierundsechzigstel des Maximalintervalls.
Wenn man also die Weite des Pitch-Bendings auf einen Halbton einstellt, so kann
man damit eine Auflösung von Halbton erreichen, was theoretisch 1,6 Cent
entspricht.
Für ein solches Pitch-Bending existiert glücklicherweise auch ein MIDI-Code, mit dem man diese Funktion über MIDI ansteuern kann. Leider verändert eine Pitch-Bend-Nachricht nicht nur einen gezielten Ton, sondern alle momentan liegenden Töne. Auf diese Weise ist es also noch nicht möglich, das c’ um 4 Cent zu erhöhen und gleichzeitig das f” um 35 Cent zu erniedrigen.
Doch zu guter Letzt ist auch dieses Problem in den Griff zu bekommen. Wenn man sechzehn Synthesizer hintereinander schaltet, so dass jeder Synthesizer nur einen Ton spielt, so könnte man jedem Gerät eine eigene Pitch-Bend-Information geben — und das Problem wäre gelöst. Nun hat zwar nicht jeder sechzehn gleiche Synthesizer, aber in diesem Punkt kommt uns die moderne Technik zur Hilfe: die meisten Synthesizer lassen sich in einer „Multi-Mode“-Betriebsart ansteuern. D.h. der Synthesizer tut so, als ob er aus sechzehn eigenständigen Synthesizern gleichen Typs bestehen würde. Man kann nun jeden der sechzehn ’Synthesizer im Synthesizer’ gesondert ansprechen, und somit erreichen, dass bis zu sechzehn gleichzeitig liegende Töne jeweils eine eigene Feinstimminformation bekommen können.
Dabei sind jedoch folgende Dinge von großer Wichtigkeit:
Diese Einstellungen erfordern gewisse Kenntnisse über die Bedienung des benutzten Synthesizers, über die dieses Handbuch aufgrund der Mannigfaltigkeit des Angebotes von Synthesizern und Samplern leider keine genaue Beschreibung liefern kann. Glücklicherweise sind nur die beiden oben genannten Einstellungen nötig, und wenn Sie erst einmal wissen, wie Sie Ihren Synthesizer richtig einzustellen haben, dürfte dies kein Problem mehr darstellen. Falls Sie dennoch mit der Einstellung Ihres Synthesizers Schwierigkeiten haben, so stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat beiseite, denn an solchen technischen Kleinigkeiten sollte der Einsatz von MUTABOR nicht scheitern.
Nachdem Sie die Software installiert haben und alle Geräte richtig miteinander verbunden und eingestellt sind, können Sie mit MUTABOR arbeiten.
Außerdem befindet sich auf der Originaldiskette ein Ordner, in dem sich die Quelltexte diverser Stimmungslogiken befinden, unter anderem auch viele in diesem Handbuch aufgeführte Beispiele. Diese Beispiele können direkt benutzt werden, oder als Vorlage dienen, um zu experimentieren. Man kann diese Beispiele mit dem Text-Editor verändern und sich danach die geänderten Beispiele anhören.