Programmier- und Bedienungshandbuch – Mutierende Stimmungen

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1.2.  Mutierende Stimmungen

Statische Tonsysteme, also Tonsysteme, deren Stimmung sich während eines Musikstückes nicht ändert, lassen sich mit gewissen Einschränkungen auf speziell gestimmten Klavieren realisieren. Ist das Klavier erst einmal gestimmt, so kann man sehr leicht mit dem Tonsystem experimentieren.

Das Konzept vom MUTABOR geht über solche statischen Tonsysteme hinaus. Sie können mutierende, also bewegte, „sich verändernde“ Stimmungen programmieren und im freien Spiel anwenden — in Echtzeit. Dies ist bisher auf keinem (mechanischen) Instrument möglich. Die hohe Rechengeschwindigkeit der erweiterten Version 2.1 ermöglicht ein verzögerungsfreies Spielen selbst bei komplexen Stimmungslogiken.

Mutierende Stimmungen ergaben sich bisher fast ausschließlich als Nebeneffekte bei bestimmten Intonationen, z.B. dem „Wandern im tonalen Netz“ bei gewissen Modulationen. Aufgrund ihrer Komplexität und ihrer schwierigen Ausführbarkeit konnten mutierende Stimmungen bisher nicht in der kompositorischen Praxis verwendet werden. MUTABOR II erschließt — bei einfacher Bedienung — nun erstmals einen Teil des Gebietes der mutierenden Stimmungen für den experimentierenden Komponisten.

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Mittwoch, 29. März 2006, 11.51 Uhr Weltzeit