Die meisten Synthesizer haben einen „Pitch-Bender“. Das ist ein Drehrad, mit dessen Hilfe man die Frequenz der Töne während des Spiels anheben oder absenken kann. Und zwar je nach Einstellung am Synthesizer zwischen einem und zwölf Halbtönen. Diese Anhebung erfolgt in Schritten von einem Vierundsechzigstel des Maximalintervalls. Wenn man also die Weite des Pitch-Bendings auf einen Halbton einstellt, so kann man damit eine Auflösung von 1/64 Halbton erreichen, was theoretisch 1,6 Cent entspricht.
Für ein solches Pitch-Bending existiert glücklicherweise auch ein MIDI-Code, mit dem man diese Funktion über MIDI ansteuern kann. Leider verändert eine Pitch-Bend-Nachricht nicht nur einen gezielten Ton, sondern alle momentan liegenden Töne. Auf diese Weise ist es also noch nicht möglich, das c’ um 4 Cent zu erhöhen und gleichzeitig das f” um 35 Cent zu erniedrigen.
Doch zu guter Letzt ist auch dieses Problem in den Griff zu bekommen. Wenn man sechzehn Synthesizer hintereinander schaltet, so dass jeder Synthesizer nur einen Ton spielt, so könnte man jedem Gerät eine eigene Pitch-Bend-Information geben – und das Problem wäre gelöst. Nun hat zwar nicht jeder sechzehn gleiche Synthesizer, aber in diesem Punkt kommt uns die moderne Technik zur Hilfe: die meisten Synthesizer lassen sich in einer „Multi-Mode“-Betriebsart ansteuern. D.h. der Synthesizer tut so, als ob er aus sechzehn eigenständigen Synthesizern gleichen Typs bestehen würde. Man kann nun jeden der sechzehn ’Synthesizer im Synthesizer’ gesondert ansprechen, und somit erreichen, dass bis zu sechzehn gleichzeitig liegende Töne jeweils eine eigene Feinstimminformation bekommen können.