Die allgemeine Form einer Veränderung der Verankerungstaste lautet
UMSTIMMUNG
Name = NeuerWert [ ] |
Wenn Sie die Verankerungstaste neu setzen wollen, z.B. auf die Taste 57, so lautet die Umstimmung hierzu:
UMSTIMMUNG
Anker_Neu = 57 [ ] |
Wenn nun in einer Logik die Umstimmung Anker_Neu aufgerufen wird, so wird die Verankerungstaste auf 57 gesetzt, alle anderen Tonsystemparameter behalten ihren alten Wert. Obwohl scheinbar nur ein Parameter verändert wird, handelt es sich hierbei um den komplexesten Umstimmungstyp. Eine Veränderung des Ankers impliziert nämlich eine Veränderung fast aller Töne der FT, da nicht nur die Verankerungstaste neu gesetzt wird, sondern die komplette Intervallstruktur des alten Tonsystems auf die neue Verankerungstaste verschoben wird. Hier wird also die Struktur des alten Tonsystems auf einen neuen Bezugston kopiert, welcher dann zum neuen Anker (oder Zentrum) wird.
Eine Veränderung der Verankerungstaste geht folgendermaßen vonstatten:
Am besten lässt sich dieser Vorgang an einem Beispiel erklären. Das Laufzeitmodul kann in einem Protokollfenster sowohl Tonsystemdaten als auch die Intervallrelationen zwischen den Tönen der Fundamentaltonleiter anzeigen. Man kann diesen Vorgang also am Bildschirm sehr gut verfolgen und nachvollziehen. Nehmen wir an, das aktuelle Tonsystem sei
INTERVALL
TerzGross = 5 : 4 TerzKlein = 6 : 5 Oktave = 2 : 1 TON i = 440 j = i + TerzKlein k = j + TerzGross l = k + TerzKlein TONSYSTEM Meier = 60 [i,j,k,l] Oktave |
Die Abbildung zeigt die Frequenzen der Töne dieses Tonsystems:
Sie können anhand dieser Grafik auch die dem Tonsystem zugrunde liegende
Intervallstruktur erkennen. Ausgehend von der Verankerungstaste, welche mit einer
Frequenz von 440Hz belegt ist, gehen die drei Intervalle ,
und
aus. Deshalb lauten
die Frequenzen der vier Töne der Fundamentaltonleiter 440Hz, 528Hz, 660Hz und 792Hz.
Mit Hilfe des Periodenintervalls Oktave (2:1) ergeben sich die Frequenzen aller übrigen
Tasten.
Nun soll die Verankerungstaste von ihrem alten Wert (= 60) auf den neuen Wert 61 angehoben werden, also4
UMSTIMMUNG
Schmitt = 61 [ ] |
Wie sieht nun das neue, durch die Umstimmung „Schmitt“ entstandene Tonsystem aus?
Die Intervallstruktur wurde aus dem alten Tonsystem auf den neuen Ankerton übertragen. Dieses Prinzip liegt allen Veränderungen des Verankerungstones zugrunde.
Um die Intervallstruktur des Tonsystems bei einer Änderung der Verankerungstaste beizubehalten, ist es also meist notwendig, auch die Frequenzzuordnungen der Töne der Fundamentaltonleiter zu verändern. Wenn Sie eine solche Umstimmung durchführen, während eine oder mehrere Töne liegen, so muss deren Frequenz korrigiert werden5
Doch hier noch eine Randbemerkung: Bei Tonsystemen der Breite 1 hat eine Veränderung der Verankerungstaste keine hörbare Auswirkung. (Man überlege sich, warum!)