Bedienungsanleitung der Oberfläche – 1 Über Mutabor

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1.  Über MUTABOR

MUTABOR  –   Einerseits lateinisch: Ich werde verändert werden
MUTABOR  –   andererseits Mutierende automatisch betriebene Orgel
MUTABOR  –   oder das Zauberwort aus Kalif Storch
MUTABOR  –   aber auch Mut, ab dem Ohr seltsame Dinge zu hören
MUTABOR  –   und Mut, dass das Ohr abfallen könnte
MUTABOR  –   ...
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MUTABOR 3 ist Musiksoftware für Windows-Plattformen. Benötigt werden eine Soundkarte und, für den Live-Betrieb, ein MIDI-Instrument. Je nach dessen Qualität können Mikrotöne mit einer Genauigkeit von bis zu 0,013Cent (1/8192 Halbton) erzeugt werden. Die Tonerzeugung kann ebenfalls über das MIDI-Instrument erfolgen; MUTABOR erzeugt also keine Computer-Sounds.

MUTABOR unterstützt das Live-Musizieren mit Mikrotönen. Für die Eingabe kann ein normales MIDI-Keyboard benutzt werden. Den einzelnen Tasten sind dann aber frei wählbare Töne zugeordnet. Während des Spiels kann umgestimmt werden. Dies geschieht durch Befehle oder durch Logiken, die frei programmiert werden können. MUTABOR erlaubt es, Millionen von Tonhöhen zu verwenden, wobei allerdings nicht allzu viele gleichzeitig erklingen. Ein wichtiges Anwendungsfeld ist die „Reine Stimmung“.

MUTABOR benutzt eine eigene musikalische Programmiersprache, in der Mikrotöne, Umstimmungen und Reaktionen auf Ereignisse festgelegt werden können. Die in dieser Sprache geschriebenen Programme filtern und modifizieren dann den Datenstrom. Für Ein- und Ausgabe werden derzeit unterstützt: MIDI-Ports, MIDI-Dateien und GMN- Dateien.

Datenströme können nach speziellen Kriterien vermischt und vervielfacht werden; mehrere Umstimmungsprogramme können parallel ablaufen. Dies erlaubt ein sehr wirkungsvolles Arbeiten mit der Mikrotonalität.

Als Nebeneffekt hat man spielend leichten Zugriff auf statische Stimmungen. Man kann problemlos zwischen Stimmungen umschalten und hat eine große Breite von Möglichkeiten des Experimentierens.

MUTABOR ist ein Low-Cost Gerät. Seine Leistungen im Bereich der Intonation liegen aber bereits deutlich jenseits dessen, was heutiges Live-Equipment von Musikern liefert. MUTABOR ist für viele Anwender interessant: für den Musiker, der antike Stimmungen vergleichen und erkunden will, bei der Gehörschulung, für den Tonsatz, als tonales Experimentierfeld für Komponisten. Die von MUTABOR angebotenen Möglichkeiten sind noch lange nicht ausgeschöpft.

Neuste Informationen finden Sie im Internet unter
http://www.math.tu-dresden.de/~mutabor/.

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Mittwoch, 29. März 2006, 11.51 Uhr Weltzeit